Spielplan

Eichner: "Nie eine Frage der Motivation!"

Vorberichte

Knapp 400 Kilometer nordwestlich von Karlsruhe liegt die Universitätsstadt Münster mit seinem hiesigen SC Preußen. Bevor der KSC dort am Sonntag ab 13:30 Uhr um drei Punkte kämpft, blicken wir im Vorbericht gemeinsam mit Christian Eichner auf die Ausgangslage und das Wochenende! 

Eichner bei der Pressekonferenz

Das Duell 

Abfahrt: Es geht ins Münsterland! Dort trifft unser KSC auf den SC Preußen Münster, der in dieser Saison erstmals seit 1991 wieder zweitklassig spielt. Einen erheblichen Anteil an dem Münsteraner Aufschwung der letzten Jahre tragen dabei zwei altbekannte KSC-Gesichter. Der einst am Adenauerring als Flankengott gefeierte Marc Lorenz und der langjährige Karlsruher Jugendspieler und spätere Profi Malik Batmaz tragen seit drei, beziehungsweise zwei Jahren den SCP-Adler auf der Brust. Hinzu kommen noch David Kinsombi und Luca Bolay mit KSC-Vergangenheit, wovon Letzterer bisher ohne Zweitliga-Einsatz für Münster blieb. Christian Eichner freut sich auf das Wiedersehen mit den früheren Weggefährten, weiß aber auch, „dass die ehemaligen Spieler gegen ihren Ex-Club hoch motiviert sein werden“. Das aktuell auf Rang 15 positionierte Team von Coach Sascha Hildmann holte aus den letzten fünf Spielen lediglich einen Sieg, was Eichners Ansicht nach jedoch nicht über deren sportliche Leistung hinwegtäuschen darf. „Wir stellen uns auf eine Mannschaft ein, die in den letzten Wochen zu kurz kam“, blickt unser Cheftrainer auf das Wochenende voraus. 

Mit dem 1:0-Heimerfolg gegen Hannover knackte Blau-Weiß die magische Marke von 40 Zählern. Nach dem Erreichen dieser Punkteanzahl solle sich laut Eichner aber niemand auf ein Austrudeln der Saison einstellen: „Für die Kabine und für mich ist es nie eine Frage der Motivation. Es gilt jede Woche die höchstmögliche Motivation auf den Platz zu bringen, das habe ich bei meiner Mannschaft am Freitag gegen Hannover gesehen!“ 

Das Hinspiel 

Am 10. November des vergangenen Jahres kam Blau-Weiß im heimischen BBBank Wildpark gegen den Aufsteiger nicht über ein 1:1 hinaus. Nach einem über weiten Strecken dominanten Auftritt und der Führung durch Budu Zivzivadze, kassierte die Eichner-Elf in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. In Folge eines Eckstoßes bugsierte Preußen-Verteidiger Lukas Frenkert die Kugel über die Linie. 

Das Stadion 

Das LVM-Preußenstadion, früher bekannt als Städtisches Stadion an der Hammer Straße, liegt im Süden Münsters und bietet Platz für 12.422 Fans. Unser letzter Besuch datiert zurück in die Saisonendphase der Drittligaspielzeit 2018/19, als über 3.000 Karlsruherinnen und Karlsruher dank eines 4:1-Auswärtssieges den Aufstieg feiern konnten. Christian Eichner, damals zweiter Co-Trainer der Mannschaft, erinnert sich gerne an die letzte Münster-Reise zurück: „Dieser Tag hatte für den Club eine enorme Bedeutung!“ 

Bis 2028 möchte der SCP in seine neue Heimstätte am selben Standort einziehen. Das Stadion soll dann 19.000 Zuschauende fassen, wovon 8.700 auf einer durchgängigen und mundlochfreien Stehtribüne Platz finden werden.  

Das Stadion ist für die Partie des 29. Spieltages restlos ausverkauft. Wir freuen uns auf 1.228 Blau-Weiße im Münsterland! 

Das Personal 

In der Karlsruher Innenverteidigung findet am Wochenende ein fließender Gelbsperren-Übergang statt. Während Marcel Franke am vergangenen Freitag die Sperre nach der fünften Verwarnung verbüßte, sah sein Namensvetter Beifus die fünfte Gelbe Karte und verpasst somit das Auswärtsspiel in Münster. Ein Fragezeichen steht derzeit noch hinter dem Einsatz von Lasse Günther, der in dieser Woche aufgrund von einer Erkältung aussetzen musste. Efe-Kaan Sihlarolgu steht dem Trainerteam indes weiterhin nicht zur Verfügung. 

Durch die Genesung von Fabian Schleusener bietet sich für das Münster-Spiel eine weitere Option im Angriff. Ob unsere Nummer 24 direkt wieder in die Anfangsformation rückt oder erneut das junge Duo aus Ben Farhat und Conté startet, ließ Eichner am Freitagmittag offen. „Wenn das Spiel losgeht, werden bei mir immer die Spieler auf dem Platz stehen, mit denen wir die größte Chance haben, das Spiel zu gewinnen“, erklärt der Fußballlehrer. 

Die Lage in Liga 2 

Freitag, 18:30 Uhr: 
Hamburger SV (1.) – Eintracht Braunschweig (16.) 
SpVgg Greuther Fürth (14.) – 1. FC Köln (2.) 

Samstag, 13:00 Uhr: 
Hannover 96 (8.) – SV Elversberg (6.) 
Hertha BSC (12.) – SV Darmstadt 98 (13.) 
SSV Ulm (17.) – 1. FC Magdeburg (3.) 

Samstag, 20:30 Uhr: 
1. FC Kaiserslautern (4.) – 1. FC Nürnberg (9.) 

Sonntag, 13:00 Uhr: 
SC Paderborn (5.) – Fortuna Düsseldorf (7.) 
SC Preußen Münster (15.) – KSC (10.) 
SSV Jahn Regensburg (18.) – FC Schalke 04 (11.) 

2 Gründungsmitglieder, Aufstieg in Münster und 38 Preußen

Vorberichte

Am 29. Spieltag geht es für unsere Blau-Weißen in die westfälische Studentenstadt. In der Fakten-11 findet ihr dazu allerlei Wissenswertes.

1:1 ging das Hinspiel in der Saison 2017/18 in der 3. Liga zwischen Preußen Münster und dem KSC aus. Das Rückrundenspiel gewannen die Karlsruher mit 3:0. In dieser Hinrunde trafen die beiden Mannschaften erstmals in Liga 2 aufeinander. Das Ergebnis: 1:1…

3 Vereine bilden das Derby-Dreieck! Der Fußball-Dokumentarfilm „Im Derbydreieck“ aus dem Jahr 2015 zeigt die Rivalität zwischen den damaligen Drittligisten Arminia Bielefeld, VfL Osnabrück und Preußen Münster. Durch den Aufstieg der Preußen in die 2. Bundesliga müssen die Fans auf ein erneutes Aufeinandertreffen der drei Derby-Vereine verzichten.

7 Tore erzielte Marc Lorenz in 147 Spielen mit dem KSC in der 2. und 3. Liga. Der geborene Münsteraner spielte von 2017 bis 2022 in der Fächerstadt. Seitdem steht er für Preußen Münster auf dem Rasen und schoss in 88 Spielen elf Tore.

19,1% der Menschen in Münster sind Studenten. Mit über 60.000 Studis ist Münster Platz sechs unter den größten Studentenstädten deutschlandweit.

38 Vereine im DFB tragen das Namensrelikt Preußen. Weitere 60 Vereine tragen den Namenszusatz Borussia. Dieser ist aus dem Lateinischen und bedeutet Preußen.

80 gelbe Karten sammelte die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann bereits in dieser Spielzeit. Mit diesem Wert sind die Preußen die Kartenkönige, gefolgt von Düsseldorf mit 75 und dem KSC mit 73 Verwarnungen.

1126 Einwohner mehr hat Karlsruhe im Vergleich mit Münster. Die Stadt in Westfalen ist mit 307.071 Einwohner die zweiundzwanzigstgrößte Stadt in Deutschland, während Karlsruhe mit 308.197 Einwohner Platz 21 belegt. (Stand 2023)

1228 Fans reisen zum 29. Spieltag in dieser Saison nach Münster. Um den Aufstieg wird es diesmal leider nicht gehen (siehe Fakt 11), drei Punkte würden wir jedoch gerne mit nach Hause nehmen!

1963/64 Bundesligagründung: In der ersten Spielzeit war der SC Preußen 06 e.V. Münster einer der 16 Mannschaften in der Eliteliga. Die Preußen hielten jedoch nur eine Saison in der Spielklasse aus und stiegen am Ende als Vorletzter gemeinsam mit dem 1. FC Saarbrücken ab.

2016 wurde das Hilfsangebot für Frauen „Ist Luisa hier?“ des Frauen-Notruf Münster e.V. ins Leben gerufen. Mit dem Satz „Ist Luisa hier?“ können sich Menschen, die sich bedroht oder belästigt fühlen, an das Personal im LVM-Preußenstadion wenden und erhalten Hilfe. Die Kampagne ist bereits in vielen Club- und Party-Szenen in ganz Deutschland angekommen. Übrigens gibt es im BBBank Wildpark die Initiative „Wo geht’s nach Panama?“. Mit dem Codewort „Panama“ erhaltet ihr jederzeit Hilfe beim KSC-Personal.

3000 mitgereiste Karlsruher Fans feierten am 11.05.2019 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit einem 4:1-Sieg gewannen die Blau-Weißen unter Trainer Alois Schwartz in Münster und machten den Aufstieg fest.

Punktgewinn in Münster

Spielberichte

Auswärts in Westfalen: Am 29. Spieltag der 2. Bundesliga wurden wir von Preußen Münster im LVM-Preußenstadion empfangen.

Christian Eichners Taktik

Am vergangenen Spieltag konnte sich die Eichner-Elf einen 1:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 erkämpfen. Demnach sah unser Cheftrainer nur geringen Anlass zur Personalrochade. Marcel Franke gab nach abgesessener Gelbsperre sein Comeback und ersetzte in der defensiven Dreierreihe den seinerseits gesperrten Marcel Beifus. Zudem kehrte Nicolai Rapp in die erste Elf zurück, Leon Jensen nahm dafür zunächst auf der Bank Platz. Obwohl Fabian Schleusener nach Verletzungspause ebenfalls wieder verfügbar war, stürmten ganz vorne erneut die jungen Louey Ben Farhat und Bambasé Conté.

Die von Sascha Hildmann trainierten Preußen wollten sich nach der 0:1-Niederlage in Düsseldorf rehabilitieren und wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. Im Kader der Schwarz-Weiß-Grünen wirkten dabei drei ehemalige Karlsruher Akteure mit: Malik Batmaz, Marc Lorenz und David Kinsombi kommen zusammengerechnet auf 159 Einsätze im blau-weißen Dress.

Das Spiel in der Zusammenfassung

Karlsruher Blitzstart

Die Partie brauchte buchstäblich keine Anlaufzeit. Vom Anstoß weg schlug Robin Bormuth einen langen Ball in die Spitze, den Dzenis Burnic per Kopf auf Louey Ben Farhat weiterleiten konnte. Unser Eigengewächs fackelte nicht lange und drosch die Kugel nach weniger als 60 Sekunden Spielzeit unhaltbar in die Maschen (1.). Damit gelang unserer Nummer 19 sein erster Treffer in der 2. Bundesliga.

Wenige Augenblicke später verlagerte Marvin Wanitzek das Spielgeschehen nach Ballgewinn auf Sebastian Jungs rechte Offensivseite. Der Routinier brachte den Ball an den Fünfmeterraum, dort scheiterte Dzenis Burnic am stark reagierenden Schenk im Tor der Preußen (6.).

Der Gastgeber nähert sich an

In den nächsten Minuten verlor die Partie etwas an Schwung. Gefährlich wurde es erst wieder kurz vor der 20-Minuten-Marke. Eine Flanke von Münsters Florian Pick wurde immer länger und senkte sich an den von Max Weiß behüteten Innenpfosten (19.).
Während die Adlerträger sich weitestgehend schwertaten, gefährlich ins letzte Drittel einzudringen, kontrollierte die Eichner-Elf das Spiel und versuchte es vermehrt aus der Distanz. Besonders Dzenis Burnic präsentierte sich abschlussfreudig, ließ aber bei gleich drei Versuchen von außerhalb des Strafraums die Präzision vermissen (24., 28., 29.).

Turbulente Schlussphase von Durchgang eins

Münster erarbeitete sich im Laufe der ersten Hälfte mehrere Eckbälle, von denen Joshua Mees beinahe einen zum Ausgleich verwerten konnte. Der Mittelfeldmotor der Preußen köpfte das Spielgerät allerdings zu zentral in die Arme von Max Weiß (37.).
Kurz vor der Pause ergab sich dann für Louey Ben Farhat die Chance auf den Doppelpack. Bamba Conté trieb den Ball durch die Hälfte der Schwarz-Weiß-Grünen und bediente unsere Nummer 19 per Steckpass. Aus zehn Metern Torentfernung reagierte Johannes Schenk allerdings erneut glänzend und entschärfte den Karlsruher Konter (39.). Weil auf der Gegenseite sowohl Holmbert Fridjonsson (43.), als auch Marc Lorenz (45.) gute Abschlussgelegenheiten ungenutzt ließen, blieb es zur Pause bei der knappen Führung für Blau-Weiß.

Münster kommt besser aus der Kabine

Auf der einen Seite versuchte Münster den entfachten Schwung in die zweite Hälfte mitzunehmen. Auf der anderen Seite war die Eichner-Elf gewillt, das Spiel wieder zu beruhigen und die Kontrolle zurückzugewinnen. Die Hausherren entwickelten mit Wiederanpfiff Druck, eroberten die Bälle früh zurück und kamen zu Torchancen. Jorrit Hendrix (50.) und Florian Pick (55.) gaben früh im zweiten Durchgang Warnschüsse ab, verfehlten aber jeweils den Kasten von Max Weiß.
Unsere Jungs agierten wesentlich tiefer als zu Beginn der Partie und ließen die Adlerträger kommen. Aufgrund zahlreicher Unterbrechungen hatten jedoch beide Teams Schwierigkeiten Spielfluss zu kreieren.

Ausgleich vom Punkt

Passend dazu stand beim ersten richtigen Highlight der zweiten Hälfte Schiedsrichter Dr. Robin Braun im Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine Flanke von Marc Lorenz prallte aus kurzer Distanz an die Hand von Marcel Franke. Der VAR schickte Braun an den Monitor und der entschied in der Folge auf Strafstoß für die Preußen. Kapitän Lorenz trat an und verwandelte mithilfe des Innenpfostens zum Ausgleich (73.).
Die Schwarz-Weiß-Grünen erspielten sich nun Oberwasser und kamen durch den großgewachsenen Fridjonsson zur nächsten Torchance. Ein Ballverlust am Mittelkreis flog der Eichner-Elf um die Ohren und landete vor den Füßen von Münsters Stürmer, der allerdings ein bisschen zu viel Kraft in seinen Abschluss investierte (76.).

Zu wenig Durchschlagskraft für drei Punkte

Von einem Doppelwechsel in der Sturmspitze erhoffte sich Christian Eichner für die Schlussphase nochmal offensiven Druck. Fabian Schleusener und Mikkel Kaufman arbeiteten zwar emsig, konnten allerdings auch nicht nachhaltig für Torgefahr sorgen.
Mit Anbruch der Nachspielzeit tauchte Marvin Wanitzek plötzlich im Fünfmeterraum der Preußen auf und hatte den Siegtreffer auf dem Fuß (91.). Innenverteidiger Simon Scherder gelang es im letzten Moment entscheidend zu stören.

Auf der anderen Seite versuchten die Hausherren alles für einen Heimerfolg. Bei den Abschlussmöglichkeiten der letzten Minute fehlte allerdings die Genauigkeit. Somit trennten sich Preußen Münster und unser KSC am 29. Spieltag schlussendlich mit 1:1.
 

Fazit & Ausblick

Das Unentschieden half keinem Team so richtig weiter. Die Eichner-Elf verpasste es, auf einen einstelligen Tabellenplatz zu springen. Als positive Randnotiz bleibt, dass Louey Ben Farhat mit 18 Jahren und 268 Tagen der zweitjüngste Zweitliga-Torschütze der KSC-Geschichte wurde. Nur Matthias Zimmermann, der im Alter von 18 Jahren und 165 Tagen traf, war beim Torerfolg für Blau-Weiß noch jünger.
Als nächstes erwartet die Eichner-Elf das Heimspiel am Sonntag gegen Fürth, gefolgt von der Auswärtsaufgabe beim HSV.

Die Daten zur Partie

KSC: Weiß – Jung (69. Pinto Pedrosa), Bormuth, Franke, Kobald, Herold – Burnic (84. Egloff), Rapp (69. Heußer), Wanitzek – Conté (76. Kaufmann), Ben Farhat (69. Schleusener)

Preußen Münster: Schenk - Schad, Scherder, Koulis (46. Mrowca), Kirkeskov – Pick (58. Batmaz), Bazzoli (71. Makridis), Mees (71. Kinsombi), Hendrix, Lorenz – Fridjonsson (84. Amenyido)

Tore: Lorenz (73.) / Ben Farhat (1.)

Gelbe Karten: Bazzoli, Mees, Makridis, Kirkeskov / Ben Farhat

Schiedsrichter: Dr. Robin Braun

Ort: LVM-Preußenstadion

Zuschauende: 12.422


Match
Center
1:1