Kein Maskottchen, keine Vereinshymne, trotzdem Kult
Die Fortuna ist unter anderem für ihre treuen Fans bekannt. Zu diesen gehören natürlich auch die Fangesänge – doch eine offizielle Vereinshymne der Rot-Weißen gibt es nicht. Was außerdem noch fehlt? Ein Maskottchen! Bei Gegner im Detail erfahrt ihr mehr über das kuriose Ausbleiben dieser Elemente.

Fortuna Düsseldorf hat bereits seit Vereinsgründung dieselben Farben, seit fast 100 Jahren dasselbe Logo und mit dem alten Rheinstadion auch lange Zeit eine echte Kultheimstätte besessen. Außerdem sind mit dem Gründungsdatum 1895 die Grundlagen für den Ruf als Traditionsmannschaft absolut gegeben. Doch zwei wichtige Vereinsbestandteile fehlen dem Club: die Vereinshymne und das Maskottchen.
Ein Löwe für die Fortuna
Seit 2006 begleitet uns Willi Wildpark mittlerweile bei Heimspielen, aber auch bei vielen Veranstaltungen zusammen mit den Wildpark Kids. Bei unserem kommenden Gegner aus Düsseldorf etablierte sich ein Maskottchen trotz mehrerer Versuche nie. Das erste Mal probierte es die Fortuna im Jahr 1977 mit „Zimbo“, einem Löwen im klassischen rot-weißen F95-Dress. Er trat im alten Rheinstadion bei jedem Heimspiel vor die Anhänger der Flingeraner. Außerdem zierte er eine Vielzahl an Spielankündigungsplakaten und auch auf dem ein oder anderen Fanplakat fand man den Löwen wieder. So beispielsweise beim Finale des Europapokals der Pokalsieger am 16. Mai 1979. In Basel ging es für die Fortunen gegen den FC Barcelona. Nach Verlängerung verloren die Rot-Weißen zwar mit 4:3, das Fanplakat, welches Zimbo und den Schriftzug „Jungens, wir sind bei euch!“ zeigte, erlangte jedoch auch über die Grenzen Düsseldorfs hinaus Berühmtheit.
Zimbo wurde unterdessen nicht einfach so ausgewählt. Die Inspiration für den Löwen lieferte Vereinslegende Gerd Zimmermann. Der Vorstopper zeigte sein Können nicht nur in der Verteidigung, in der er eigentlich beheimatet war, sondern auch in der Offensive, denn er schoss in 206 Spielen insgesamt 49 Tore. Mit dem Verein wurde er im Jahr 1978/79 außerdem deutscher Pokalsieger. Gerd Zimmermann war für seine besondere Schusstechnik und seine Flatterbälle bekannt. Aber auch vom Elfmeterpunkt war er ein Experte. Das zeigte er beispielsweise in der Saison 1978/79 beim 7:1-Sieg gegen den heutigen Rekordmeister Bayern München – ein echtes Erfolgserlebnis.
Über Siggi bis hin zu Lumpi
Mit dem Löwen Zimbo war der Verein trotzdem nicht ganz zufrieden, denn keine drei Jahre brüllte er im Rheinstadion. Im Jahr 1996 entschied sich die Fortuna dann dazu, einen erneuten Versuch zu starten. Dafür wurde ein Malwettbewerb ausgerufen, bei dem die Fans ihre Zeichnungen einschicken durften. Am Ende setzte sich „Schnabel Siggi“ gegen seine Konkurrenz durch. „Schnabel Siggi“ war ein Tukan, der ähnlich wie Zimbo den F95-Dress trug und mit einer Kappe auch auf dem Kopf in die rot-weißen Farben gehüllt war. Das Maskottchen setzte sich jedoch nie durch, denn die Fans waren von Siggi nicht wirklich überzeugt - schnell wurde die Verbindung zum „Pechvogel“ gezogen und als dieser wollte man nun wirklich nicht bekannt sein. So vertritt bis heute kein blauer Dino, brasilianischer Braunbär oder brauner Hund mit Schlappohren die Fortuna. Für die Fans repräsentieren Persönlichkeiten wie Andreas „Lumpi” Lambertz oder Axel Bellinghausen den Verein besser als jedes Tier.
Auch die Hymne fehlt
Die Suche nach der Hymne des Vereins gestaltete sich für die Fortuna ähnlich schwierig. Bis heute haben die Flingeraner kein Lied, welches sie seit Jahren begleitet und vor jedem Heimspiel zu hören ist. Trotzdem gibt es natürlich die typischen Fangesänge und immer wiederkehrende Melodien zu hören. So ertönt beispielsweise jedes Mal, wenn die Mannschaft einläuft, das Lied „95 olé“. Auch die Torhymne ist bereits seit Jahren die gleiche. Immer wenn einer der Fortunen einnetzt, wird „Strom“ von den Toten Hosen gespielt, denn die Bandmitglieder sind bekennende Fans des Vereins. Bei Heimspielen werden immer stets zwei bis drei Lieder der Musikgruppe gespielt und auch nach Abpfiff ist die Musik des Quintetts oft zu hören. Außerdem beliebt bei den Anhängern der Rot-Weißen: das Altbierlied, welches vor allem zur Karnevalszeit gerne mal aus den Lautsprechern des Stadions ertönt.
Obwohl es der Fortuna also an einem Maskottchen und einer offiziellen Vereinshymne fehlt, mangelt es den Flingeranern nicht an Unterstützung der Fans, die nebenbei bemerkt rundum zufrieden mit den Düsseldorfer Eigenheiten sind.