Physio: Wenn sich unser Nachwuchs verletzt
Im Fußball kommt es häufig zu Verletzungen. Neben der Behandlung von Blessuren steht auch der präventive Aspekt im Vordergrund. In jedem Fall werden sie von den Physiotherapeuten unterstützt. Bereich Physiotherapie am NLZ setzt alles daran, die jungen Spieler wieder leistungsfähig zu machen haben.

Christian Weber ist seit November 2023 leitender Physiotherapeut im Nachwuchsleistungszentrum und in einer Doppelfunktion auch als Physiotherapeut für die U19 tätig. Die Nachwuchsspieler kommen bei akuten Verletzungen zu ihm, wenn Tapes gesetzt werden müssen oder die Reha auf einem Ausfall folgt. Daneben steht „alles, was im Hintergrund läuft“. Von der Anfertigung der Reha-Pläne, Absprachen mit der Abteilung Athletik, aber auch mit vielen externen Spezialisten, so wie Ärzten oder anderen Therapeuten.
Kein Verbot, sondern medizinischer Rat
Wenn sich ein Spieler verletzt, geht es für die Physiotherapeuten um zwei Dinge: die Behandlung des Spielers und die Kommunikation mit den Trainern. In der Regel bezieht sich die Beurteilung auf die Trainings(un)fähigkeit des Spielers bzw. seine Fitness, an Spielen teilzunehmen. Ab Ende fällt zwar der Cheftrainer die Entscheidung, doch Weber befindet sich hier in einer beratenden Funktion: „Ich erteile keine Verbote, sondern medizinischen Rat.“
Bei dem Austausch zwischen Physiotherapeuten und den Trainerteams ist das gemeinsame Ziel, den besten Umgang mit verletzten Spielern zu finden. Dabei fließen auch ärztliche Einschätzungen ein, die Weber in seinen Rat miteinfließen lässt. Die Kommunikation untereinander ist dabei immer auf direktem Weg, das erklärt Markus Ringwald, Physiotherapeut der U17 am NLZ, so: „Wir sind ja alle sehr nah zusammen. Wenn es ein Problem gibt, kann man hoch ins Büro und bei Spielen sind wir ja sowieso sehr nah zusammen.“
Der Weg der Rehabilitation
„In allen Sportarten, auch im Fußball, kommt es häufig zu Verletzungen“, betont Benjamin Ruckenbrod, seit neun Jahren Reha- und Athletiktrainer im NLZ. Zu diesen Verletzungen zählt er alles, von kleinen muskulären bis großen Verletzungen, wie beispielsweise Kreuzbandrissen. „Die Spieler müssen nach ihren Verletzungen wieder ordentlich aufgebaut werden, sei es im Kraftbereich, im koordinativen Bereich aber auch im sportart-spezifischen Bereich“, führt er weiter aus. Er begleitet viele Spieler bei einem sauberen „Return to Sport“-Prozess.
Der Verlauf der Reha ist abhängig von der Verletzung des Spielers. Dennoch gibt es „ein grobes Gerüst“, wie es Ruckenbrod zusammenfasst, an dem sich die Rehapläne orientieren. Zu Beginn der Reha steht eine Untersuchung von Christian Weber, basierend darauf wird entschieden, welche Maßnahmen als nächstes eingeleitet werden. „Das kann alles Mögliche sein, von manueller Therapie bis zu funktionellen Übungen.“, erklärt Weber. Erreicht der Spieler den Punkt, an dem er langsam wieder belastbar ist, beginnt leichtes Training im Kraftraum und das Absolvieren von Ausdauertraining, Intervalltraining oder Krafttraining. Anschließend findet der Übergang in die On-Field-Reha statt. In diesem Schritt geht es wieder auf den Rasen, „um möglichst sport- und spielnah den jeweiligen Spieler zu belasten und wieder an das Mannschaftstraining heranzuführen“, fasst Ruckenbrod das Ziel der Reha zusammen.
Tipps für die Kollegen
„Das ist so eine richtig große Familie“, so beschreibt er die Atmosphäre im NLZ. Und in einer Familie hilft man sich. Grinsend erzählt Weber, dass natürlich nicht nur Spieler, sondern auch der ein oder andere Kollege den Weg zu ihm in den Physioraum finden. „Das ist wirklich cool, so lernt man auch andere Kollegen kennen, mit denen man nicht so viel zu tun hat!“, betont er. Er behandelte schon die unterschiedlichsten Leiden von Kollegen. Er zählt auf: „von Reizung der Schulter zu Sprunggelenksproblematik oder auch Rückenschmerzen.“
Bei Rückenschmerzen gibt er den Tipp: „Bewegung hilft!“ Es ist nie verkehrt, am Ende des Tages leicht körperlich aktiv zu werden. „Man muss keinen Marathon laufen, aber leichte körperlich Aktivität hilft bei sehr vielen Problemen.“