"Jeder Einzelne soll schneller und leistungsfähiger sein"
Im zweiten Teil des großen Athletiktrainer-Interviews spricht Lars Moysich über die Strukturen im Bereich, seine Erwartungen an die Talente der U17 und das Image der Athletiktrainer. Der 35-jährige frühere Leistungssportler (Basketball/2. Bundesliga) ist Personal Trainer in Karlsruhe und auch als Dozent tätig.

Lars, neben deiner Aufgabe als Athletiktrainer der U17 gilt es für dich, die athletischen Strukturen im Aufbau- und Leistungsbereich zu schaffen. Was kann man sich darunter vorstellen?
Wir haben insofern bereits in unseren ersten Wochen Strukturen geschaffen, als dass wir jetzt für die Mannschaften von U15 bis U19 jeweils einen Athletiktrainer haben, der die Jungs an festen Tagen und in festen Zeitfenstern unterrichtet. Darüber hinaus installieren wir mannschaftsübergreifende Programme. Beispielsweise haben wir in den Bereichen Stabilität und Kraft ein Set up an Übungen eingeführt, die ab November von den hauptamtlichen Trainern begleitet ausgeführt werden müssen und von Jahrgang zu Jahrgang aufeinander aufbauen. Genauso haben wir die Trainer hinsichtlich der Regeneration sensibilisiert. Die Strukturen sind insofern jetzt klar, sodass wir ab sofort in die Tiefe gehen können. Dazu gehört unter anderem auch die individuelle Arbeit mit den Toptalenten, die eine spezielle Förderung erhalten.
Du bist vor acht Wochen als Athletiktrainer im KSC-Talentteam eingestiegen. Wie zufrieden bist du bisher?
Die Einstellung bei den Jungs stimmt, was mich zufrieden stellt. Zur Wintersaison werden wir uns allerdings räumlich vergrößern müssen. Wir wollen dann auch mit neuen Materialen weitere Reize für die Spieler setzen.
Wo liegen derzeit deine Schwerpunkte mit der U17 und was genau sind deine Erwartungen an die Jungs?
Momentan arbeiten wir noch in der Breite. Im Anschluss wird sich herauskristallisieren, wo sich die Defizite befinden. Ich sehe gerade im Bereich der Kraftparameter noch Entwicklungsbedarf, die Ausdauer und Koordination ist gut.
Anfang nächsten Jahres werden wir wieder an der Uni sein und die Jungs auf Sprungkraft, Schnelligkeit und Ausdauer testen. Jeder einzelne Spieler soll dann schneller und leistungsfähiger sein, das erwarte ich. Es wäre schön, wenn der eine oder andere später Profi wird und sich an mich zurückerinnert (lacht). Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
An welcher Stelle der Beliebtheitsskala steht man bei den Spielern denn als Athletiktrainer?
Das kommt immer auf die Inhalte an. Stabilisations- und Kraftübungen machen die Jungs nicht so gerne. Heute standen Schnelligkeits- und Partnerübungen mit Spielwitz auf dem Programm. Alle sind gerannt, haben gelacht und hatten Spaß. Von daher haben die Jungs mich zumindest heute gemocht (lacht). Wenn ich aber an meine Zeit im Leistungssport zurückdenke, konnte ich auch nicht jeden Trainer leiden. Das ist einfach der Job.
Du bist zusätzlich auch für die KSC-Talente des Otto-Hahn-Gymnasiums zuständig.
Richtig. Ich betreue eine gemischte Gruppe von Spielern aus dem Aufbau- und Leistungsbereich, die das Otto-Hahn-Gymnasium besuchen. Die Jungs werden wöchentlich für zwei Stunden freigestellt. Unsere Inhalte sind die gleichen wie im Mannschaftstraining, der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Bereichen Kraft und Stabilität.
Im dritten Teil des Interviews berichtet Nadine Gayer, Athletiktrainerin des Aufbaubereichs, über die Arbeit mit den jüngsten Talenten.









